Dienstag, 13. Februar 2007

Mode, die tötet

Spanien will einen Sozialpakt gegen Anorexie und Bulimie durchsetzen - gut so! Es werden neue Kleidergrößen eingeführt, die sich an der "Durchschnittspanierin" orientieren und nicht an den Hungerharken-Models, die das derzeitige Schönheitsideal repräsentieren. Find ich klasse!

Wer die Optik dieser knöchernen Kleiderständer ohne weibliche Rundungen promotet, unterstützt, in Worten, Bildern und Filmen verherrlicht, gehört aus meiner Sicht in den Knast. Denn das ist multimediale Nötigung zur Selbstverletzung - es hat schon genug Tote gegebene!

Ich frage mich, warum das kaum einen berührt (außer den Angehörigen der Betroffenen, wenn sie sich dann krank gehungert haben), warum es dagegen keinen Widerstand gibt! Ok, Dove macht mit seiner Initiative für wahre Schönheit ein wenig Stimmung, immerhin. Und eigentlich jederMann, den ich frage, sagt, er stehe nicht auf Hungerharken. Allerdings beeindruckt das die Mädchen nicht, die den Kampf mit ihrem BMI aufgenommen haben - es quillt ja auch aus allen Medien, füllt die Frauenzeitungen, schreit aus den Regalen der hippen Boutiquen, die fast nur Größe 36 und 38 kennen, und macht im Fit&Schlank-Boom einen Quantensprung.

Da "innere Werte" im neoliberalen Klima des Primats von Wirtschaft und Markt insgesamt zu etwas geworden sind, das man sich leisten können muss, gibt es keine wirkungsmächtige Alternative mehr, der man sich als junger Mensch rebellisch anschließen könnte: wer nicht mitzieht, ist draußen.

Wir sollten nichts mehr kaufen, was mit extrem schlanken Models beworben wird, und den Herstellern auch mailen, WARUM. Mehr fällt mir im Moment dazu nicht ein - und auch DAS find ich zum Kotzen!

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